Deutschland wird sich mit einem eigenen Pavillon daran beteiligen:
„balancity“ stellt anhand typischer urbaner Räume und Einrichtungen das Leben in Deutschland vor und vermittelt Lösungsansätze „Made in Germany“. Der Pavillon zeigt, wie wichtig es ist, Gleichgewicht zu halten – zwischen Erneuern und Bewahren, zwischen Innovation und Tradition, zwischen Gemeinschaft und Individuum, zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen Globalisierung und nationaler Identität.
Leicht und fast schwebend kommt die Architektur des Deutschen Pavillons daher, einladend und nach allen Seiten offen hin zu dem Platz, an den auch die Nachbarpavillons der Schweiz, Frankreichs und Polens angrenzen. Die deutsche Beteiligung präsentiert sich auf dem EXPO-Gelände im Shanghaier Stadtteil Pudong in unmittelbarer Nähe der Lupu-Brücke am Südufer des Huangpu-Flusses. Mehr als 6.000 Quadratmeter misst das deutsche Grundstück, auf dem ab dem Sommer 2008 balancity errichtet wird. Zentrale Ausstellungsbereiche sind drei Raumkörper, die innerhalb der Tragkonstruktion zu schweben scheinen. Der vierte Körper, ein Kegel, der in seinem Inneren die Hauptattraktion des Deutschen Pavillons birgt, ist von einer durchscheinenden Membran ummantelt. Er wird zum Ort einer ganz besonderen Inszenierung – der Show in der „Energiezentrale“. Baulich wie in seiner Inszenierung sorgt der Kegel nach außen hin für große Aufmerksamkeit. Er ist das Key Visual von balancity.
Jens und Yan begleiten die Besucher
Wer den Außenbereich des Pavillons unter den Ausstellungsräumen betritt, findet sich in einer begehbaren Terrassenlandschaft wieder, die
gleichzeitig als Wartebereich dient und in der sich Deutschland mit seinen Bundesländern und Regionen vorstellt. Hier beginnt der Gang durch den Pavillon, die Reise durch balancity. Der Besucher bewegt sich, wie in einer Stadt üblich, aktiv und passiv, teils zu Fuß, teils über Rollsteige und Rolltreppen. Auf seiner Entdeckungsreise durch den Pavillon begleiten ihn – zunächst nur virtuell – die beiden Protagonisten Jens und Yan. Der junge Deutsche hat die chinesische Studentin bei einem Auslandsstudienjahr in China kennen gelernt und zeigt ihr nun sein Lebensumfeld. Die Reise beginnt in der Natur und führt mitten hinein in die Stadt mit ihren typischen Orten und Plätzen. Nach und nach lernen die Besucher des Deutschen Pavillons Besonderheiten des städtischen Lebens in Deutschland kennen und erfahren auf informative und unterhaltsame Weise, welche Technologien und Lösungsansätze Deutschland zum EXPOThema „Better City, Better Life“ beizusteuern hat.
In Gruppen werden die Besucher durch eine Lichtschleuse in den „Tunnel der Bewegung“ eingelassen, der mit dem typischen Bilder- und Geräuschemeer einer deutschen Stadt bespielt ist. Am Ende öffnet sich ein Unterwasserraum, aus dem eine Rolltreppe die Besucher nach oben bringt. Die Wasseroberfläche durchstoßend finden sie sich wieder im „Hafen der Projekte“ mit der Hamburger Hafen-City als Beispiel für zukunftsweisende Städtebauprojekte, die Altes bewahren, Modernes ergänzen und Stadtvierteln so eine neue Funktion und Lebensqualität geben. Wie solche Entwürfe aussehen können, zeigt das anschließende „Planbüro der Zukunft“, das angefüllt ist mit überdimensionalen Plänen, Modellen und Skizzen – Visionen neuer Formen des Zusammenlebens in der Stadt.
Das Konzept arbeitet in allen Räumen mit Licht-, Farb- und Stimmungswechseln, so auch im anschließenden „Garten der Menschen“, einem intensiv rot leuchtenden Tunnel, in dem die Erholung in der Stadt mit ihren Kleingartenkolonien und Grillpartys im Hinterhof inszeniert wird. Es folgen das „Archiv der Erfindungen“ und die „Fabrik der Innovationen“, in denen deutsche Design-Produkte und zukunftsweisende Erfindungen „Made in Germany“, die das Leben in den Städten lebenswerter machen, betrachtet und erforscht werden können. Über den „Garten der Materialien“, in dem die Besucher innovative Stoffe und Materialien aus Deutschland anfassen und damit im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“, gelangen sie in die „Oper der Freude“, denn auch Kultur gehört zum städtischen Alltag in Deutschland.
Hauptattraktion "Energiezentrale"
Über den „Platz der Impulse“ werden die Gäste des Deutschen Pavillons in die „Energiezentrale“ eingelassen, die Hauptattraktion von balancity. Hier entsteht die Energie, die die Stadt am Leben erhält. 750 Besucher betreten den Kegel und verteilen sich auf einer spiralförmig angelegten Galerie, die den zentralen Raum umschließt. Von der Decke hängt eine Kugel mit einem Durchmesser von drei Metern und einem Gewicht von 1.000 Kilogramm, die mit 30.000 LEDs bestückt ist. Auf ihr entstehen in der folgenden fünfminütigen Show Bilder, Farben und Formen; sie wird zum Sinnbild von Impulsen aus Deutschland für die EXPO 2010. Um diese Impulse auszulösen, müssen die Zuschauer aktiv werden, angeleitet von den Protagonisten Jens und Yan, die nun leibhaftig auftreten. Die Kugel ist mit einer Sensorik ausgestattet, die auf Bewegungen und Rufe reagiert: Je mehr die Menschen in der „Energiezentrale“ aktiv werden, desto mehr
schwingt die Kugel zwischen den Rängen hin und her. Die Besucher des Deutschen Pavillons erleben so, dass sie gemeinsam etwas bewegen
können. Jeder Einzelne trägt dazu bei, die Energie der Stadt zu erzeugen.
Kapazität für über neun Millionen Besucher
Fast alle Präsentationen bieten der deutschen Industrie sowie Forschungseinrichtungen und Organisationen die Gelegenheit, ihre
Lösungsbeiträge zur Gestaltung des urbanen Lebens in das Konzept einzubringen. Über neun Millionen Menschen können den Deutschen Pavillon in den 184 Tagen der EXPO besuchen. Dietmar Schmitz, der Leiter des Referats für Messepolitik und EXPO-Beteiligungen im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und als Generalkommissar der offizielle Repräsentant der deutschen Beteiligung an der Weltausstellung, ist von balancity überzeugt: „Shanghai bedeutet für Deutschland die bisher größte aller EXPO-Beteiligungen. Wir wollen den überwiegend chinesischen Besuchern ein attraktives Konzept mit Erlebnischarakter bieten und natürlich möglichst vielen die Besichtigung des deutschen Pavillons ermöglichen. Mit balancity zeigen wir, dass das Dasein in einer Großstadt lebenswert sein kann, wenn es sich durch Vielfalt in Balance auszeichnet, nicht durch Gleichförmigkeit und Langeweile.“
Im März 2008 hatte eine dreizehnköpfige Kommission unter Leitung des BMWi balancity aus den im Auswahlverfahren verbliebenen sechs Detailkonzepten als den besten Beitrag zur Präsentation Deutschlands in Shanghai gekürt. Die breit aufgestellte Auswahlkommission, die auch die Konzepte der erfolgreichen Beteiligung Deutschlands an der EXPO 2005 in Japan und das viel versprechende Konzept für den Deutschen Pavillon auf der EXPO 2008 in Zaragoza ausgesucht hat, verfügt über respektable EXPO- und Eventerfahrung. Verantwortet werden Konzeption, Planung und Umsetzung des Deutschen Pavillons von einer ARGE, bestehend aus den Kommunikationsspezialisten Milla & Partner, dem Münchner Büro für Gestaltung und Planung Schmidhuber + Kaindl sowie dem Pavillonbauer Nüssli Deutschland GmbH in Roth bei Nürnberg. Alle drei Partner verfügen über große Erfahrung im EXPO- und Ausstellungsbereich. Mit der Vorbereitung, Koordination und dem späteren Pavillon-Betrieb hat das für den Deutschen Pavillon innerhalb der Bundesregierung zuständige Bundeswirtschaftsministerium die Koelnmesse International GmbH beauftragt. Das Tochterunternehmen der Koelnmesse ist eine der bedeutendsten Durchführungsgesellschaften für Beteiligungen der deutschen Wirtschaft an Messen und Events im Ausland und besitzt eine umfangreiche Expertise für die Organisation und Koordination deutscher EXPO-Beteiligungen.
Quelle: KölnMesse GmbH